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Ich bin ein Sportler, warum sollte ich einen Gentest machen?

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Genetische Tests spielen eine grundlegende Rolle bei der Pflege und Erhaltung der Gesundheit im Allgemeinen und bei der Verbesserung der sportlichen Leistung im besonderen.

Deshalb konnten wir nach unserem Artikel über DNA-Tests für Sportler unser Special über Genetik und Sport nicht abschließen, ohne die wichtigsten praktischen Beispiele aufzulisten, warum Sie als Sportler einen DNA-Test machen sollten, wenn Sie Ihre sportliche Leistung optimieren wollen.

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1. Kennen Sie Ihre Veranlagung für trainingsbedingte Muskelkrämpfe

Wussten Sie, dass die Genetik bei Krämpfen beim Sport eine größere Rolle spielt, als Sie denken? Dies liegt daran, dass es einige Polymorphismen im SLC16A1-Gen gibt, insbesondere den Polymorphismus rs1049439, die das Risiko von Krämpfen erhöhen oder verringern können. Das SLC16A1-Gen, auch bekannt als MTC1-Transporter, spielt eine bedeutende Rolle im Skelettmuskel. Bei hochintensiven Training produzieren die schnelle Muskelfasern Laktat, um die Glykolyse und die Glucoseversorgung im Muskel aufrechtzuerhalten. Das Laktat wird dann aus die Zellen der schnellen Muskelfasern heraus transportiert und von den langsamen oxidativen Muskelfasern (auch als Muskelfasern vom Typ I bezeichnet) über den MCT1-Transporter aufgenommen und oxidiert. Der MCT1-Transporter scheint eine wichtige physiologische Rolle bei der Aufnahme von Laktat aus dem Blutkreislauf zu spielen und könnte daher mit sportlichen Spitzenleistungen in Verbindung stehen.

Aus diesem Grund ist dies einer der Punkte, die in unserem Gentest untersucht werden. Anhand der Ergebnisse können Sie feststellen, ob Sie den Genotyp AA oder AT haben und somit ein geringeres Risiko für Muskelkrämpfe in Verbindung mit körperlicher Betätigung, oder ob Sie im Gegenteil den Genotyp TT haben und somit anfälliger für Muskelkrämpfe sind.

Wenn Sie diese wertvollen Informationen kennen, können Sie Ihr Training gezielter auf Ihre genetischen Eigenschaften ausrichten, um dieser Veranlagung entgegenzuwirken und ihre Entstehung zu verhindern.

2. Entdecken Sie Ihr Risiko für die Entwicklung von Tendinopathien in den oberen und unteren Extremitäten

Unter Tendinopathien versteht man Entzündungen der Sehnen, die die sportliche Leistung beeinträchtigen können und deren Auftreten genetisch bedingt ist.

Ein weiterer Aspekt, den wir in unserem Gentest untersuchen, sind daher einige Gene oder Polymorphismen, die an der körperlichen Bewegung beteiligt sind, wie z. B. das COL1A1-Gen. Dieses Gen ist für die Kodierung von Typ 1 Kollagenfibrillen oder -ketten verantwortlich. Mutationen im COL1A1-Gen können Bindegewebserkrankungen oder Verletzungen von Sehnen und Bändern verursachen, die mit der sportlichen Leistung in Zusammenhang stehen können.

Mit diesen Ergebnisse können Sie feststellen, ob Sie eine Veranlagung für die Entwicklung von Tendinopathien in den oberen Extremitäten oder auch Tendinopathien in den unteren Extremitäten haben, so dass Sie Maßnahmen ergreifen können, um diese zu vermeiden. Andererseits untersuchen wir auch den Polymorphismus rs1800012, um feststellen zu können, ob Sie eine stärkere Kollagensynthese haben.

3. Finden Sie Ihre Veranlagung für Muskelschäden

In den Ergebnissen Ihres Gentests finden Sie auch die Untersuchung der wichtigsten Gene und Polymorphismen, die mit belastungsbedingter Muskelschäden asoziiert werden, wie z. B. die rs1815759-Polymorphismen des ACTN3-Gens und der rs28497517-Polymorphismus, die mit einer Erhöhung dieses Risikos verbunden werden, sowie der rs1800795-Polymorphismus des IL-6-Gens, der mit einer Verringerung des Risikos verbunden ist.

Dank der Untersuchung dieser Polymorphismen, die wir Ihnen in den Ergebnissen Ihres Gentests zur Verfügung stellen, können Sie herausfinden, ob Sie genetische Varianten oder Polymorphismen besitzen, die mit einem geringeren (schützender Genotyp) oder erhöhten Risiko für die Entwicklung von durch Sport verursachten Muskelschäden verbunden sind.

Mit diesen Informationen können Sie Ihr Training individualisieren, um Ihre Erholungszeiten zu maximieren und das Risiko weiterer Verletzungen zu verringern.

4. Entdecken Sie Ihre Muskelleistung

Die muskuläre Ausdauer ist die Fähigkeit eines Muskels oder einer Muskelgruppe, wiederholt Kraft gegen einen Widerstand zu machen. Ihre Muskelleistung wird von mehreren Faktoren bestimmt, wie z. B. Ihrer Kraft, Ihrem Muskelfaser Typ, Ihrem Training, Ihrer Ernährung und Ihrer Genetik. In unserem Gentest untersuchen wir das Gen ACTN3, das für die Aktivierung der verschiedenen Muskelfasertypen verantwortlich ist.

Durch die Untersuchung dieses Gens und die Ergebnisse Ihres Gentests können Sie feststellen, ob Sie eine größere genetische Veranlagung für Schnellkraft-Training (schnelle Fasern) haben, wenn Ihr Genotyp CC ist, oder für Ausdauertraining (langsame Fasern), wenn die Ergebnisse Ihres Gentests zeigen, dass Ihr Genotyp TT ist.

Darüber hinaus können Sie mit unserem Gentest auch grundlegende Aspekte im Zusammenhang mit der körperlichen Leistungsfähigkeit herausfinden, wie z. B:

  • Ihre Veranlagung zur Bildung von Fettgewebe: Mit den Ergebnissen Ihres Gentests können Sie auch herausfinden, ob Ihr Fettstoffwechsel und Ihre Fettgewebsbildung normal, schnell oder langsam sind.
  • Ihre Reaktion auf andere Elemente wie z.B die Bezuehung zwischen Koffein und sportliche Leistung: Ihre Stoffwechselrate von Koffein und wie sie Ihre sportliche Leistung beeinflussen kann.
  • Ihre Reaktion auf bestimmte Bestandteile Ihrer Diät: So können Sie Ihre Ernährung auf Ihren eigenen genetischen Code anpassen, um die Vorteile zu maximieren.

Carlos Manuel Cuesta

Bachelor in Biologie. Doktor in Biotechnologie

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